20.04.2020
In Bretten unweit Karlsruhe wurde im Jahr 1497 Philipp Schwartzerdt geboren. Aus seinem Nachnamen sollte später - übersetzt ins Altgriechische - "Melanchthon" werden - so war es üblich unter den Humanisten.
Neben der prägenden Gestalt Martin Luthers wurde Melanchthon zum zweitwichtigsten Mann der Reformation. Die beiden hatten höchst unterschiedliche Charaktere und ergänzten sich deswegen vielleicht besonders gut. In den Worten Luthers:
"Ich bin dazu geboren, dass ich mit den Rotten und Teufeln muss kriegen und zu Felde liegen […]. Ich muss die Klötze und Stämme ausrotten, Dornen und Hecken weghauen, […] und bin der grobe Waldrechter, der die Bahn brechen und zurichten muss. Aber Magister Philippus [Melanchthon] fähret säuberlich und stille daher, bauet und pflanzet, säet und begeußt mit Lust, nach dem Gott ihm hat gegeben seine Gaben reichlich."
Seit Ende des 19. Jahrhunderts erinnert in Bretten das eigens errichtete "Melanchthonhaus" an den berühmten Sohn der Stadt. Ein gesamtes Gebäude fungiert hier als Denkmal: Denn Architektur und Innengestaltung des Hauses versinnbildlichen Leben und Wirken des Reformators.
Das Melanchthonhaus hat nun einen ausführlichen Audioguide entwickelt, der in das Leben des Reformators eintauchen lässt. Er eignet sich nicht nur für die Besucher vor Ort, die einzelnen Hörstücke können auch zu Hause abgerufen werden - oder, wenn sich die Bedingungen wieder ändern, auch auf dem schönen Markplatz von Bretten, ein Glas Wein in der Hand.
Ab heute ist der Audioguide unter folgendem Link abrufbar: http://www.melanchthon-audioguide.com/
Der Audioguide wurde auf Deutsch, Englisch und Französisch produziert.
Sprecher:
Gabi Hinterstoißer, Matthias Klie, Andreas Borcherding
Anne Bertrand, Olivier Thomazo, Yves Vatin-Perignon
Maria Rabl, Brian McCredie, Philipp Rafferty